Mittwoch, 24. Januar 2018
28|12|17 – 30|12|17: Tongariro National Park
RIKS GEHT WANDERN! WAS?

Sogar mit typischer Wanderer-Pose
Sogar mit typischer Wanderer-Pose

Die 3 Tage haben mir zum ersten Mal gezeigt, dass ich meine Pläne nur mache, um sie dann doch wieder über den Haufen zu werfen.
Geplant war, dass ich am 28. nach Turangi fahre, am 29. die Wanderung alleine mache und dann am 30. früh Morgens nach Taupo fahre…
Das mit der Fahrt am 28. habe ich noch ziemlich gut hinbekommen... Ich war zwischenzeitlich sehr verwirrt, weil an meinem erneuten Zwischenstopp Palmerston North viel zu viel Busverkehr war und niemand wusste, in welchen Bus er denn steigen müsste. Ich hab es dann im Endeffekt doch geschafft in den richtigen Bus einzusteigen, aber dann ging meine zweite Mini-Panikattacke des Tages los.
Das Unternehmen, über das ich meinen Shuttle zum Tongariro Crossing gebucht hatte, schrieb mir eine Mail, dass meine Fahrt, Aufgrund des schlechten Wetters, gecancelt wurde und ich eine Gutschrift für einen anderen Tag bekommen würde. Natürlich kam nur der 30. in Frage, da ich nicht vorhatte oder habe, nochmal in die Region zu fahren. Das bedeutete aber, dass ich das eine Hostel verlängern, das andere canceln und meinen Bus umbuchen musste.
Erst nachdem ich das alles erledigt hatte, während mir von der Fahrt schlecht war, konnte ich wieder durchatmen und mir dann den Kopf darüber zerbrechen, was ich in Turangi, einem Mini-Dorf bestehend aus einer Straße, machen würde.
Irgendwann, nachdem ich mich immer wieder aufgrund der vielen Schafe und Wiesen gefragt hatte, ob ich nicht vielleicht eher in Irland bin und bestimmt 300 Kilometer kein Anzeichen von Zivilisation gesehen hatte, wurde ich dann an der Bushaltestelle abgesetzt und konnte zu meinem Hostel gehen.
Und dort habe ich zum Glück Lena aus Hamburg und Melia und Lennart aus Paderborn angesprochen, wessen Shuttle auch für den nächsten Tag abgesagt wurde und welche zufälligerweise auf meinem Zimmer waren.
Die Drei hatten für den nächsten Tag eine Rafting-Tour gebucht und mich damit ziemlich gereizt, weshalb ich am nächsten „Morgen“ nicht widerstehen konnte und zu dem Unternehmen ging um auch zu buchen.
Den Abend haben wir mit Kartenspielen und Star Wars verbracht und dann ordentlich ausgeschlafen.
Am 29. ging dann um 2 Uhr die Tour los und ich bin so froh, dass ich das mitgemacht habe!
Ich war ja letztes Jahr schon einmal raften, aber das war echt grandios!
Der Tongariro River ist einer der wenigen Flüsse in Neuseeland, aus denen man trinken kann und demnach auch sehr klar.
Wir sind also mit unserem Gummiboot circa drei Stunden durch über 50 Stromschnellen gefahren,



in den Fluss gesprungen,



haben Schokofische gegessen und Kakao getrunken und uns über die Gesichtsausdrücke des auszubildenden Guides lustig gemacht (er hat mitgemacht also gar kein Problem!) während wir komplett von der Natur umgeben waren.



Um den Fluss herum waren bestimmt 20 Meter Felsenwände, was das ganze noch toller gemacht hat.
Dabei sahen wir auch noch super toll aus





und ich hab meine Brille Improvisationsweise mit Haargummis an meinen Ohren befestigt. Ich bin über die Idee noch immer sehr stolz, weil ich so weder 12$ für so ein Befestigungsgummi ausgeben musste noch meine Brille verloren habe!
Das ganze hat echt total Spaß gemacht und obwohl die Action durch das ständige Felsenrammen und schnell fahren super war, war unser Lieblingskommando trotzdem „Relaaax“ - alleine durch die Betonung unserer Guides - und das konnte ich natürlich auch am besten ausführen!
Den Abend haben wir dann mit super Gesprächen ausklingen lassen und sind früh ins Bett gegangen, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Denn das Tongariro Alpine Crossing stand an und obwohl das wandern bedeutete, hab ich mich total gefreut.



Das frühe Aufstehen hingegen fand ich eher weniger gut, aber mein Shuttle hat mich um 6.45 Uhr abgeholt und den konnte ich nicht verpassen!
Da die Drei einen anderen Bus um 6.10Uhr gebucht hatten, war mein einziges Ziel des Tages sie einzuholen und das hatte ich tatsächlich nach 20 Minuten geschafft.
Danach hieß es dann wandern, wandern und wandern.

19,4 Kilometer, 800 Höhenmeter, 3 Vulkane, 4 sehr farbintensive Seen, recht viel Schwefelgestank, unendliche „Wow“s aus meinem Mund, wiedermal außerordentlich tolle Gespräche und 6 Stunden und 10 Minuten!

Ich muss schon sagen, dass ich echt stolz bin! Ich werde jetzt nicht zur Wanderbegeisterten werden, aber die Anstrengung hat sich echt gelohnt, denn sowas hab ich echt noch nicht gesehen! Mehr kann ich dazu auch tatsächlich gar nicht sagen!

Und jetzt genießt einfach die Bilder, auch wenn sie der Realität echt nicht gerecht werden…

Die Sonne hing am Anfang noch recht tief
Am Anfang hing die Sonne noch recht tief

Das müsste der North Crater sein
Das müsste der North Crater sein

Tatsächlich habe ich gar keine Ahnung, wie der Berg heißt... aber Schneeeee
Tatsächlich habe ich gar keine Ahnung, wie der Berg heißt... aber Schneeeee






Die Wander-Gang
Die Wander-Gang

Unendliche Sicht
Unendliche Sicht

Ich hab halt fast gar nicht geschwitzt...
Ich hab halt fast gar nicht geschwitzt…



Der South Crater
Der South Crater

Der South Crater und Ich
Der South Crater und ich
Der South Crater, Lena und ich
Der South Crater, Lena und ich

Der South Crater aus einer anderen Perspektive
Der South Crater aus einer anderen Perspektive

Vulkangestein glaube ich



So hab ich für ein Foto posiert...
SO habe ich für ein Foto posiert...

und so hab ich mich gefühlt
und so habe ich mich gefühlt.

Und dann hab ich weiter gepost.
Und dann habe ich wieder posiert.

Der Blick auf den Blue Lake
Der Blick auf den Blue lake. Da war meine Hose noch heile...

Auf dem Red Crater angekommen!
Auf dem Red Crater angekommen.

Die Emerald Lakes
Die Emerald Lakes

Und dann bin ich hingefallen...
...und dann bin ich hingefallen

Die 'Mir gehört die Welt'-Pose
Die 'Mir gehört die Welt'-Pose






Die Völkerwanderung

Mittagspause!!
Mitagspause!!

Einer der Emerald Lakes
Einer der Emerald Lakes

Mondlandschaft?
Mondlandschaft?





Und dann gings noch mal in den Busch
Und dann gings wieder in den Busch

Geschafft!
Geschafft!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 15. Januar 2018
26|12|17 & 27|12|17: Napier
Der Beginn meiner Nordinsel-Reise

Nachdem ich am 25. mit meiner Gastfamilie gemeinsam Weihnachten gefeiert habe, Abends mit dem ersten und am 26. Morgens mit dem zweiten Teil meiner Familie geskyped habe, machte ich mich am 'Boxing Day' gegen Mittag auf den Weg nach Wellington, um meinen ersten Urlaub ganz alleine anzutreten.



Mit meinem Rucksack, meinem Hip Bag und meiner Kamera gewappnet, kam ich am Bahnhof an, nur um festzustellen, dass ich leider kein Essen für die Fahrt und meine ersten Reisetage kaufen könnte, da die Neuseeländer tatsächlich doch an Weihnachten auch Supermärkte schließen. Sonst ist jeden Tag bis 23 Uhr alles offen…
Auf der Suche nach Essen, habe ich dann aber tatsächlich Gebäude gesehen, die mir noch nie aufgefallen waren.



Nen Supermarkt war leider nicht dabei, weshalb ich mich mal wieder mit einem Burrito zufrieden stellen musste… verdammt!

Irgendwann kam dann aber auch mein Bus – ich war total aufgeregt, wie das so alles läuft mit meinem Ticket und dem Gepäck, aber das war sehr entspannt – und dann hieß es für mich, 6½ Stunden total dramatisch aus dem Fenster gucken, während es regnet.
Die Landschaften, waren aber selbst bei dem Wetter sehr schön anzugucken und es hat auch nicht durchgängig geregnet.



Nach meinem Zwischenstopp in Palmerston North hatte ich dann leider einen jungen Mann neben mir sitzen, der roch, als wäre er in ein Fass drei Jahre altes Bier gefallen. Demnach bin ich dann quasi ins Fenster gekrochen und habe Hörbücher für mich wieder entdeckt – gesegnet sei Spotify Premium!

Um halb neun Abends – also 1½ Stunden zu spät - bin ich dann auch mal endlich in Napier angekommen und selbst bei strömendem Regen war ich begeistert, weshalb die 15 Minuten zum Hostel zwar sehr sehr nass – gut dass ich extra meine Regenjacke nach ganz unten gepackt hatte, weil ich Regen nicht akzeptieren wollte – aber nur halb so schlimm waren.
Das Hostel war wirklich, abgesehen von meinem gefühlt fünf Meter hohem Bett, super. Ich hab mich auch direkt zu einer Gruppe Backpackern von überall gesetzt, mit ihnen Monopoly gespielt und über Gott und die Welt geredet.
Gelungener Tag also.

Am Mittwoch war dann der erste richtige Tag. Angefangen hat er mit einem sehr hungrigen Einkauf, den ich ja eigentlich am Vortag erledigen wollte. Danach hab ich mich dann aber an den Strand gesetzt und gefrühstückt.



Den Rest des Tages habe ich das süße Napier ohne Plan erkundet, wobei ich mit meinem Hipbag und meiner Kamera wie ein richtiger Touri aussah.



Und so bin ich gestoßen auf:

- die Marine Parade, die am unendlich langem und wunderschönen Strand entlang geht und immer wieder kleine Schätze enthüllt







- die Centennial Gardens, die von den Insassen des 200m entfernten Gefängnisses angelegt wurden. Leider war der Wasserfall nicht mehr in Betrieb, aber trotzdem war es total cool.





- das Bluff Hill Lookout, von dem man eine grandiose Sicht auf die Stadt, den Hafen und das Meer hat. Auch auf meinem riesigen Umweg nach oben habe ich total viel schönes und interessantes gesehen und hab mich einfach wohl gefühlt.









- der/die/das(?) MTG (Museum Theatre Gallery) Hawke's Bay, welches wirklich interessante Ausstellungen hatte.
Die Ausstellung zu dem Erdbeben vom 03.02.1931, welche hauptsächlich aus Erfahrungsberichten von den Überlebenden aufgebaut ist, hat total viel über das jetzige Napier und Architektur ausgesagt.





Die Fotografie Ausstellung „Salomone“ hat mich total mitgenommen.





Die Reise durch die Musik Geschichte der Maoris und Kiwis hat einfach Spaß gemacht.



Die Geschichte von Ruth Nelson und Gwen Malden hat mal wieder Frauen-Power repräsentiert



Und die „Pinnwand“ hat gezeigt, wie viel Farbe ausmacht.



Zusammengefasst war es also super!

- die Tennyson und Emerson St, welche die Shoppingstraßen sind und einfach süß aussehen.



- den Clive Square, der fairerweise bei Nacht deutlich cooler ist, weil er dann bunt beleuchtet ist.



- und natürlich den Art Deco Stil, der Napier zu einer der wenigen schönen Städten Neuseelands macht.





Nach der kompletten Reise, war Napier zwar nicht mein Highlight, aber der perfekte Einstieg, es war echt erfrischend, mal schöne Architektur zu sehen und ich hab mich total wohl gefühlt. Das Wetter an dem Tag hat mich zwar unglaublich verwirrt, da der Regen und die Sonne sich im 2 Minuten Takt abgewechselt haben, aber das ist mir immer noch lieber gewesen, als das Wetter, dass ich dann ein paar Tage später ertragen musste...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 25. Dezember 2017
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Ich hab jetzt mein erstes Kiwi-Weihnachten hinter mir und Morgen geht es für mich als waschechte Backpackerin auf große Reise.

Heute gibt es kein langes Update, aber ich wollte dennoch Weihnachtsgrüße raus schicken. Die Weihnachtszeit ist wohl die Zeit, die ich am meisten unterschätzt habe. Es war härter als gedacht, dieses Fest ohne Familie und Freunde zu verbringen. Ich bin aber umso dankbarer, dass ich es mit meiner tollen Gastfamilie erleben durfte. Es war tatsächlich recht anders als ich es gewohnt bin – man muss noch eine Nacht länger auf die Geschenke warten... –, aber im Endeffekt kann ich mich so noch mehr auf Weihnachten nächstes Jahr freuen. Bei der Familie ist es doch immer noch am schönsten!
Ich dachte ich zeige euch auch mal die zwei Weihnachtsbäume, die mir hier begegnet sind.



Das ist der Weihnachtsbaum der Deerhearts – mit dem „Öko“ in ihrer Facebook Anzeige haben sie definitiv nicht gelogen. Da sie keinen Baum fällen wollen, wurde halt einfach einer aus Stöcken vom Strand selber gebaut und die Geschenke sind entweder in Stoffsäckchen oder Füllpapier aus Paketen eingepackt worden. Ich muss schon sagen: Ich finde den mega cool!



Das ist ein Baum, der nur in Neuseeland zu finden ist und da er immer zur Weihnachtszeit rot blüht, wird er hier umgangssprachlich gerne Weihnachtsbaum genannt. Wenn man in die Berge guckt, sieht man immer mal wieder rote Flecken. Auch das finde ich recht cool.

So und damit wünsche ich euch Allen noch eine wundervolle Restweihnachtszeit – ich hoffe bis jetzt war auch alles toppi galoppi.
Ich hoffe ihr habt einen super Rutsch ins neue Jahr. 2018 wird mit Sicherheit grandios! Meins startet auf jeden Fall schon Mal super gut.
Ich werde Silvester in Rotorua am Strand verbringen, da für mich Morgen mein Trip Rund um die Nordinsel beginnt.
Ich werde meinen Laptop nicht mitnehmen und hoffentlich auch nicht allzu viel am Handy sein, deshalb wird es erst einmal keine Updates mehr geben. Meine Kamera und mein Notizbuch sind aber natürlich im Gepäck, so dass ich danach dann berichten kann.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 18. Dezember 2017
Lauter erste Male
Mein erstes (wenn auch irgendwie merkwürdiges) Konzert in Neuseeland, mein erstes Baden im Meer bei Neuseeland, mein erster richtiger Sonnenbrand, mein erstes indisches Essen im Restaurant. Diese Woche war ich anscheinend recht experimentierfreudig...



Am Montag und Dienstag habe ich natürlich mal wieder gearbeitet, genau wie am Mittwoch. Allerdings habe ich mich danach auch mal wieder aus dem Haus getraut, denn zufälliger Weise hatten wir von einem Konzert für 10$ mitbekommen. Wir kannten die Bands zwar nicht, aber für 10$ konnten wir ja auch nichts falsch machen.
Ich machte mich also nach der Arbeit auf den Weg nach Wellington und traf Mathilda wie immer im Zug.
Nach unserem geliebten Burrito, machten wir uns auf den Weg zu der Bar in der das Ganze stattfinden sollte. Es war allerdings komplett anders als alle Konzerte, auf denen ich bis jetzt war. Die Bühne war nicht größer als 10 Quadratmeter und der Großteil saß um Tische verteilt, anstatt vor der Bühne zu stehen.



Erst nach einer guten Stunde standen dann die Leute auf und es wurde im Rhythmus genickt. Außerdem stand während der drei Vorbands der Sänger des Hauptacts in der ersten Reihe, was ich ziemlich cool fand. Die Musik hat mir aber sehr gut gefallen und trotz der wenigen Leute war eine super Stimmung. Kann man auf jeden Fall für 10$ machen!



Am Donnerstag und Freitag habe ich auch wieder gearbeitet und danach bin ich zu Mathilda gefahren um bei ihr zu übernachten.



Wir hatten eigentlich vor, einen entspannten Spiele- und Filme-Abend zu verbringen, allerdings wurde dann von Mathildas Gastfamilie der Barcadi auf den Tisch gepackt, so dass wir dann am nächsten Morgen mit unserem ersten Kater in Neuseeland aufwachten – eigentlich eher Mathilda als ich (ich bin ja die Deutsche), aber die Stimmung überträgt sich recht schnell auf andere.
Samstag wurde demnach nicht der abenteuerlichste Tag, aber da wir frische Luft als eine intelligente Idee ansahen, haben wir uns dann doch noch mal auf den Weg zum Avalon Park gemacht, um Minigolf zu spielen. Ich möchte lieber nicht sagen, wie es ausgegangen ist… Wenigstens sah ich süß aus.



Am Sonntag machten wir uns aber zum ersten Mal auf den Weg auf einen Ausflug, der über Wellington hinaus ging. Mit dem Zug führen wir circa 1 ½ Stunden nach Waikanae an der Kapiti Küste entlang und hatten demnach wirklich schöne Aussichten.



Da wir Lust hatten zu gehen, legten wir die fünf Kilometer zum Strand zu Fuß zurück – natürlich mal wieder ohne Plan, wo wir hingehen mussten –, anstatt den Bus zu nehmen. Die Straßen erinnerten sehr an Australien und zum Teil an Nevada, wie ich es mir vorstelle.



Wir sind auch zwischendurch mal wieder irgendwie im Busch gewesen, doch am Ende landeten wir am Waikanae Beach und konnten endlich im Meer schwimmen – nach sieben Wochen in Neuseeland…





Wir hatten auch unfassbar Glück mit dem Wetter, denn am Himmel war keine Wolke und nur die Sonne zu sehen. Könnte sein, dass daher auch der Sonnenbrand kommt. Ich wollte einfach nicht einsehen, dass die Sonne hier tatsächlich so stark ist, dass ICH mich mehrmals eincremen müsste… Dafür tut jetzt selbst auf meinem Bett zu sitzen unglaublich weh… Hinterher ist man immer schlauer.
Zurück ins Zentrum der Stadt haben wir dann aber den Bus genommen und haben uns am Ende des Tages zum ersten Mal so richtiges Restaurant-Essen gegönnt, da es das letzte gemeinsame des Jahres war – Mathilda fliegt am Freitag nach Australien… blöde Kuh – und so haben wir dann fantastisches indisches Essen gegessen.



Mit vollem Magen fuhren wir wieder zurück nach Lower und Upper Hutt, während der Himmel sich langsam aber sicher zuzog, so dass es nun wieder relativ (20 Grad) kalt in Neuseeland ist.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 11. Dezember 2017
Ein typisches Kiwi-Wochenende


Als ich meiner Gastmutter von meinem letzten Wochenende erzählt habe, meinte sie, dass es sich nach einem typischen Wochenende für junge Kiwi Menschen anhört und ich muss sagen, es unterscheidet sich gar nicht viel von einem deutschen. Nur der Aspekt mit dem Meer ist natürlich bei uns nicht so einfach.

Wie immer begann die Woche mit Montag und somit natürlich auch wieder meine Arbeit.
Auch Dienstag und Mittwoch war Arbeiten angesagt.
Am Donnerstag hatte ich dann einen Erste Hilfe Kurs, der tatsächlich komplett anders aufgebaut war, als ich es aus Deutschland gewohnt bin und ich habe mal wieder was Neues gelernt. Da ich aber sechs Mal die Wiederbelebung geübt habe, war ich dementsprechend am Abend komplett fertig und war sehr froh, dass ich am Freitag erst Nachmittag arbeiten musste.
Es echt verrückt, wie sehr Artemis sich schon verändert hat in dem Monat den ich erst hier bin. Er ist wirklich groß uns schwer geworden, so dass ich endlich Mal meine Armmuskeln trainiere und seine Interessen haben sich schon komplett verändert. Auch seine Sprache ist deutlich besser geworden. Wie die Zeit doch vergeht…
Zurück aber zu Freitag. Nachdem ich dann gearbeitet hatte, habe ich mich Abends mit mehreren Mädels (tatsächlich mal ohne Mathilda...) in Wellington getroffen um den Night Market mal wieder zu besuchen. Wir waren aber entweder zu spät oder haben irgendetwas verpasst, denn es war überhaupt nichts los, so dass wir nur fantastisches, günstiges Essen gegessen haben und dann die Cuba Street entlang gelaufen sind und am Ende irgendwie in eine Karaoke Bar gelandet sind. Es war ein wirklich sehr lustiger Abend und es wurden Lieder wie „Come On, Eileen“, „Wanna Be“, „Angels“, „Wonderwall“ und „All The Small Things“ gesungen, was mich sehr glücklich machte. Natürlich dachten ein anderes Mädchen und ich nach gewisser Zeit, dass es super wäre, wenn wir auch was singen würden. Und Leute! Ich habe doch tatsächlich für meine Version von „Footloose“ Applaus und Komplimente bekommen. Vielleicht kann ich das mit der Musik-Karriere doch noch mal versuchen.

Am Samstag haben Mathilda und ich uns dann einen sehr entspannten Tag in Wellington gemacht. Wir waren erst ein bisschen am Bummeln, wobei ich mir einen traditionellen Reise-Schlüsselanhänger in Form eines Kiwis gekauft habe. Danach haben wir mal wieder Burritos am Hafen gegessen





und sind dann am Meer entlang gelaufen und haben einen kleinen Strand gefunden,


an dem wir Eis gegessen haben und Musik gehört haben.



Am Ende sind wir dann noch zur Cuba Street gegangen, wo wir der Musik von einem tollen Straßenkünstler gelauscht haben, bis wir dann irgendwann nach Hause gefahren sind.



Der Sonntag war dann noch entspannter. Da es Morgens nicht so schönes Wetter mit ein wenig Regen war und es definitiv nötig war, habe ich bis Mittags mein Zimmer aufgeräumt und danach haben Mathilda und ich uns im Avalon Park in Naenae getroffen, wieder Fish and Chips gegessen und haben dann endlich Minigolf gespielt (das haben wir uns schon vorgenommen, als wir das erste Mal in dem Park waren…).



Ich habe natürlich gewonnen! War doch klar!
Danach bin ich dann noch auf die Seilrutsche und die Trampoline gegangen und wir haben noch eine Runde Kniffel gespielt, wobei alles weggeflogen ist, weil es mal wieder sehr windig war.

Und das war auch schon mein sehr entspanntes Wochenende. Wir haben vor, nächste Woche mal ein bisschen weiter wegzufahren… Mal gucken, was daraus wird.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 4. Dezember 2017
Ein Bild ganz viele Bilder sagt sagen mehr als tausend Worte.
Da diese Woche recht normal und eher von Emotionen geprägt war, wird der heutige Eintrag ein bisschen anders:
Meine Woche im Schnelldurchlauf, mit ganz vielen Bildern.
Gut für die von euch, die nicht so gerne viel lesen...


Montag-Donnerstag: Arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten und mit verschiedenen Herausforderungen.
→ Stress, Glück, Fortschritte

Freitag: Shoppen; Museumsbesuch mit viel Anregung zum Nachdenken; Babysitten am Abend.
→ Gedankensortierung, Fröhlichkeit, Inspiration


abstrakte Kunst von Schülern aus Lower Hutt


Nur eines der ausgestellten Kunstwerke zu etwas anderem Schmuck


Das größte Werk der Ausstellung „Gavin Hipkins: The Domain“

Samstag: Arbeiten am Morgen; Hafen Wellingtons; Mount Victoria zum Sonnenuntergang; ganz viel Herumtanzen, Glücklich sein.
→ Dankbarkeit, Sprachlosigkeit, Lebensfreude


Live-Musik, Sonne, Wein, Cookies und Meer...


Da ist aber jemand ganz schön glücklich


Natürlich muss ich mal wieder ins Wasser...


Ein kleiner Einblick in meine Tanzkünste


Plitsch, Platsch


Noch mehr Einblicke in meine Tanzkünste


Das ist die Anstrengung doch Wert


Und ich bin schon wieder am tanzen...


Auf dem Weg nach ganz Oben


Die Natur in voller Pracht


Der Himmel glüht


Ob Mathilda wohl von meinem Tanzen genervt war?


Was soll man dazu noch sagen?


Überhaupt nicht gestellt...


Wellington bei Nacht


Riks bei Nacht


Naenae bei Nacht

Sonntag: Langer Sparziergang in Upper Hutt am Hutt River mit viel Sonne und vielen Gesprächen
→ Anstrengung, viele verschiedene Emotionen, Vitamin D



Und das war auch schon meine Woche. Wie schon geschrieben, war sie vor allem von Emotionen, Gedanken und Eindrücken geprägt und die Bilder veranschaulichen das Ganze, glaube ich, einfach besser als ein langer Text.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 27. November 2017
Und es hat Zoom gemacht
4 Wochen. Wow. Heute vor genau 4 Wochen hab ich mich auf den Weg gemacht. Ohne Erwartungen aber mit jeder Menge Vorfreude. Und jetzt sind tatsächlich schon 28 Tage meiner Reise um. Das ist quasi ein Monat. Und endlich hab ich mich auch in Wellington verliebt.



Am Montag habe ich – wer hätte es anders erwartet – gearbeitet. Artemis ist mittlerweile ziemlich auf Lego fixiert, was meine Arbeit sehr viel einfacher macht, da er sich den ganzen Tag damit beschäftigen will, ohne dass ich mir neue Tätigkeiten ausdenken muss. Und es macht keinen Dreck!!

Auch am Dienstag war wieder Arbeiten angesagt. Ich muss ja auch für irgendwas bezahlt werden.

Mittwoch war glücklicher Weise mein Putztag, weshalb ich Morgens ausschlafen, mit dem (in Deutschland noch) Geburtstagskind Lenna skypen konnte und dann ein paar Stunden putzen musste. Das Gute ist, dass ich mir die Zeiten dabei immer selber einteilen kann. Und da ich Pläne für den Nachmittag hatte, quetschte ich alles in den Morgen.
Am Nachmittag traf ich mich nämlich mal wieder mit Mathilda, um mit ihr im Avalon Park bei mir in der Nähe ein Picknick zu machen. Picknick bedeutete dann bei uns Fish and Chips, Wein und Cookies. Ausgewogene Ernährung ist uns sehr wichtig.



Wir bekamen dabei ausreichend Gesellschaft von Möwen, welche unser Essen klauen wollten. Nicht mit uns!



Der Park ist wirklich riesig. Mit einem Minigolf-Park – der doofer Weise nur am Wochenende von 1-4, sorry 13-16Uhr, auf hat –, einem Ententeich – den die Möwen offensichtlich auch lieben –, einer kleinen Eisenbahn, einem großen und wirklich sehr guten Spielplatz und einer Eisbude. Man kann sich also gut die Zeit vertreiben, aber auch einfach nur im Gras sitzen und Wein trinken ist eine super Beschäftigung.




Am Donnerstag habe ich auch wieder gearbeitet und Artemis zu dem Spielplatz im Park ausgeführt, wo er viel Spaß hatte, da er mit Wasser spielen konnte. Die Rutschen und Schaukeln, die es wohl bemerkt zuhause nicht gibt, haben ihn reichlich wenig interessiert…

Freitag hatte ich dann tatsächlich frei, da ich meine 25 Stunden schon voll hatte und meine Familie fürs Wochenende an den Strand – fragt mich nicht wo – gefahren ist. Ich hatte also das erste Mal sturmfrei.
Und da ich frei hatte, habe ich den Großteil des Tages natürlich im Bett verbracht und Dinge organisiert, Serien geguckt und mich tatsächlich mal an die Planung meines Urlaubs Ende dieses und Anfang nächstes Jahres gesetzt.
Gegen 17 Uhr habe ich mich dann aber in Richtung Wellington begeben, um mich mit Mathilda zu treffen und auf den berühmt, berüchtigten Wellington Night Market zu gehen.



Dieser Markt ist, wie der Name schon sagt, in Wellington und das nachts. Jeden Freitag Abend öffnen in einer Nebengasse der Cubastreet viele verschiedene Essensstände und Straßenmusiker haben eine kleine Bühne, auf der sie auftreten können. Die Gasse ist mit ein paar Lampions und Lichtern geschmückt und die Atmosphäre ist einfach ein Träumchen.
Bevor wir überhaupt in die Gasse gegangen sind, gab es eine „Tanzfläche“ auf der Pärchen, Kinder und Freunde latein-amerikanische Tänze tanzten – oder auch einfach nur rumgesprungen sind – und daneben stand ein DJ der umsonst die passende Musik dafür auflegte. Natürlich haben auch wir uns nicht nehmen lassen, unsere Tanzbeine für eine Weile zu schwingen. Seht ihr langsam was ich mit dem Zoom meine?



Nachdem wir bestimmt eine Stunde alle Gerichte angeguckt haben, die es gibt, haben wir uns dann mit Pizza und Paella in den Händen an die Bühne gesetzt und dem guten Adam Estacio beim Singen zugehört, während die Sonne unterging und sich immer mehr Menschen sammelten. Wir haben uns dann noch eine Waffel geteilt, die nicht nur himmlisch aussah, sondern noch besser geschmeckt hat.



Und als uns dann zu kalt und wir zu müde wurden, haben wir uns auch wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Denn wir hatten große Pläne für Samstag:
Gegen frühen Mittag trafen wir uns wieder im Zug nach Wellington, da wir ein super Zugticket gekauft hatten, mit dem wir das ganze Wochenende so viel Zug fahren konnten wie wir wollten. Und das ganze für nur 21$. Als Au Pair mit nicht allzu uppigem Gehalt ist das Etwas, worüber man schon mal viel zu aufgeregt sein kann.
In Wellington ausgestiegen mussten wir dann erst mal fancy Kaffee für Mathilda kaufen und konnten uns dann endlich auf den Weg zum Mount Victoria Lookout machen. Wir wollten also Wandern gehen.



Wenn ihr das ganze googeln werdet, was ich mir vorstellen kann, werdet ihr sehen, dass das jetzt kein riesiger Berg ist, aber wir sind ja von dem Bahnhof aus den ganzen Weg gegangen und wir hatten lange keinen Sport mehr gemacht.



Der Weg war tatsächlich sehr schön und wir haben viele Dinge entdeckt, die wir uns auf jeden Fall nochmal genauer angucken wollen, aber als wir oben angekommen sind, da hat es wirklich Zoom gemacht. Ich weiß nicht warum. Die Stadt kann noch immer nicht mit ihrer Schönheit prahlen, aber als ich einen Blick auf die gesamte Stadt hatte, fand ich sie auf einmal unfassbar toll. Egal wo man hinguckt, sieht man Meer. Und dann gibt es alles andere auch noch. Die Innenstadt, Wohnsiedlungen, Parks, den Flughafen, Wälder, Berge und Stadien. Die Liste könnte noch weiter gehen. Ich weiß nicht warum der Funke jetzt erst übergesprungen ist, aber anscheinend brauch ich manchmal einfach länger.



Unser Plan ist auf jeden Fall, noch öfter hoch zu gehen und definitiv zum Sonnenuntergang.





Nachdem wir dann eine ganze Weile dort oben waren und den Ausblick genossen haben, haben wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof gemacht, einen kleinen Einkauf – Wein – gemacht und sind dann zu mir nach Hause gefahren um zu kochen.
Ich glaube ich mache hier drastische Veränderungen mit. Ich bin auf die Idee gekommen eine Gemüsepfanne zu machen…



Das Essen war auf jeden Fall grandios und wir haben uns selber zu Genüge gelobt und dann haben wir Kniffel gespielt, wobei wir in der ersten Runde genau die gleiche Punktzahl hatten – wie kann das sein? –, ich dann aber nachher gewonnen habe.
Danach haben wir uns dann wieder auf den Weg zurück in die Stadt gemacht, da wir uns mit mehreren anderen Au Pairs zum Feiern gehen verabredet hatten.
Auch das war wieder eine ganz andere Erfahrung, als ich es aus Deutschland kenne. Zum Ersten hat die Musik meinen Geschmack getroffen und zum Zweiten hatte man doch tatsächlich Platz zum Tanzen. Das einzige, was gestört hat, war das ein Glas Bier 15$ gekostet hat. Wir haben ja schon über mein Gehalt geredet…
Allgemein war der Abend/die Nacht aber super, ich hatte viel Spaß und hab es genossen mal wieder zu tanzen.
Das nach Hause Kommen war dann hingegen eine eher weniger angenehme Sache, da der Zug – anders als ich gedacht hatte – nicht mehr fuhr und sowohl Taxi als auch Nachtbus viel zu teuer waren – Ich erinnere nochmal an das Au Pair Gehalt –. Ich will da jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber McDonalds war unser bester Freund für die Nacht.
Mathilda hat bei mir „geschlafen“, da ich ja sturmfrei hatte und um 12 haben wir uns aus dem Bett geschält, um unser Abendessen aufzuwärmen, zu essen und zu duschen und dann machten wir uns auf den Weg nach Petone. Mathilda war noch nie dort, weshalb ich ihr die Jackson Street und das Museum zeigte und wir uns dann müde an den Strand setzten. Am Strand ist doch alles besser!




Wir haben dann noch einen Burrito gegessen – wir sammeln Stempel – und um 16 Uhr konnten wir nicht mehr und so fuhren wir wieder nach Hause, ich begrüßte meine Gastfamilie, die tatsächlich noch müder war als ich, legte mich ins Bett, schaute Serien, aß mit meiner Familie und legte mich dann schlafen. Mathilda hat das ganze übersprungen und hat einfach, wie ich heute erfahren habe, von 17 Uhr an geschlafen.

Und so sind das Wochenende, an dem es Zoom gemacht hat, und meine ersten 4 Wochen unterwegs geendet. Bis jetzt bin ich zufrieden und ich freue mich auf meinen zweiten Monat in Neuseeland und Wellington. Ich glaube es wird noch viel auf mich zukommen, mit dem ich nicht rechne! Ich sag nur Gemüsepfanne...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 20. November 2017
Die Schönheit der Natur
Landschaften, Strände, Tiere, Menschen, Sonnenuntergänge. Was die Natur nicht alles Wunderschönes zu bieten hat.



Fangen wir mal wieder mit Sonntag an!
Da ich mich irgendwie nicht wohl gefühlt habe und generell unmotiviert war, hatte ich beschlossen, den Sonntag mit Filmen, Serien, Büchern und Musik zu verbringen, so dass ich tatsächlich nichts Wichtiges über letzten Sonntag zu berichten habe. Das ist aber das Schöne, an so einer langen Reise: Man hat nicht den Druck jeden Tag was zu erleben und zu erkunden, da man genug Zeit hat um auch einfach mal zu entspannen.
Am Montag war wieder Arbeiten angesagt, weshalb ich die meiste Zeit meines Tages damit verbrachte.
Am Dienstag habe ich auch wieder gearbeitet. Am Abend hab ich mich dann aber das erste Mal mit anderen Au Pairs getroffen, in der Hoffnung neue Freunde zu finden. Mit einer Gruppe von sechs Mädels aus Schweden, Schottland, Deutschland und England haben wir uns den neuen Thor Film in einem kleinen, süßen Kino angesehen. Das Kino war ganz anders, als ich es aus Deutschland kenne. In einer Nebenstraße im Zentrum von Petone liegt das Kino zwischen anderen einfachen Häusern und hat die gleiche Größe. Wenn man rein kommt, ist direkt am Anfang ein kleines Café mit einer Sitzecke, in der man auf seinen Film warten kann. Es gibt zwei Kinosäle, welche anstelle von den Sitzen, welche wir kennen, kleine Sofas haben und die Leinwand ist nur halb so groß, wie die im Cinemaxx. Der Film war tatsächlich besser als erwartet und besonders mit zwei Schwedinnen habe ich mich super verstanden.
Am Mittwoch war auch wieder Arbeiten angesagt.
Am Donnerstag nicht so ganz. Ich hatte eigentlich nur Putzen auf meinem Arbeitsplan, doch da am nächsten Tag die Hochzeit von meinen Gasteltern anstand und Artemis krank war, bin ich zu Hause geblieben, für den Fall, dass die beiden mich bräuchten. Dies war nicht wirklich der Fall, aber ich habe für eine halbe Stunde mit Artemis gespielt, da er mich mit Knopfaugen darum bat.
Am Freitag war es dann endlich so weit: Die Hochzeit der (jetzt) Deerhearts. Dies bedeutete zu einem natürlich Feiern, für mich aber auch Arbeit, da ich mich um Artemis kümmern sollte.
Um 10:30 Uhr ging es dann für Michelle, Artemis und mich nach Eastbourne zur Location, wo wir noch die letzten Dekorationen vornahmen und dann zu dem Haus fuhren, welches Michelles Schwester gemietet hatte und für uns alle als Ankleidehaus diente.
Währenddessen war ich schon teilweise für Artemis zuständig und so spielte ich mit ihm und sorgte dafür, dass er einen Mittagsschlaf hielt. In der Zeit wurde Michelle geschminkt und hat sich fertig gemacht.
Auch ich hab mich so gut in Schale geworfen wie es geht – man bedenke, dass ich nur eine begrenzte Anzahl an Kleidung mitgenommen habe und dabei eher auf das Praktische geachtet habe, als auf die Schönheit.
Gegen 15 Uhr sind wir dann wieder zu der Location gefahren, welche direkt am Strand war, denn die Zeremonie fand im Sand statt.



Ich hab leider keine Bilder von der Zeremonie gemacht, da ich zu sehr damit beschäftigt war, Artemis zu beschäftigen, damit er die Zeremonie nicht unterbricht. Es war aber wirklich sehr schön und sah natürlich mit der Natur im Hintergrund auch super aus. Am Ende haben wir dann noch ein Lied auf Maori gesungen, das jeder kannte… außer mir. Es hat mich ein wenig an Purple Rain von der Melodie und den Klängen der Worte erinnert, aber es kann auch sein, dass das nicht beabsichtigt war und es hat mich sehr gefreut, das erste Mal so richtig mit der Maori Kultur in Kontakt zu kommen.
Bei der Party war dann auch wieder meine Aufgabe auf den Kleinen aufzupassen, was aber eigentlich echt gut geklappt hat.
Der Hochzeitstanz war eines der Highlights der Hochzeit, da Rob verschiedene Lieder zusammen geschnitten hatte und so erst das Ehepaar zusammen Schmuse Blues getanzt hat und dann die beiden Söhne mit auf die Tanzfläche gekommen sind und die ganze Familie verschiedene Tänze getanzt hat. Unter anderem den Roboter Tanz und einfach nur wild Rumspringen.



Als es dann langsam anfing kühler zu werden und der Sonnenuntergang begann, bin ich mit Artemis ans Meer gegangen und Rob, der das gesehen hatte, kam kurz danach zu uns und nahm mir den Kleinen mit den Worten „Ist das nicht einfach großartig. Unbezahlbar“, ab.
Und so hatte ich das erste Mal am Tag richtig Freizeit.

Ich zog meine Schuhe aus.


Ging ins Meer.


Betrachtete die Farben der Natur vor mir.


Bewunderte die Landschaft um mich herum.


Und sah zu, wie die Sonne langsam hinter den Wolken im Meer verschwand.


Da kann man sich schon mal ziemlich klein fühlen. Aber es war wunderbar. Mein erster Sonnenuntergang in Neuseeland (den ich gesehen habe). Und hoffentlich nicht der Letzte.

Als ich dann wieder hoch zum Haus ging, kam Artemis mir mit ausgebreiteten Armen entgegen – ich glaube man könnte sagen, dass wir uns angefreundet haben – und wir blieben noch ein bisschen, um zu sehen, wie die Wolken sich rosa färbten.



Danach ging es dann tatsächlich auch schon nach Hause, da man anscheinend mit Kindern nicht so lange feiern kann…

Am Samstag hatte ich eigentlich nichts geplant, weshalb es genau passend kam, dass ein anderes Au Pair aus Upper Hutt sich bei mir meldete und fragte, ab ich Lust hätte mit ihr Mittag zu essen.
Wir trafen uns dann in Lower Hutt City, um genau dies zu tun, Kaffee bzw. Tee zu trinken, zum Fluss zu gehen, uns in einen Park zu setzen und uns einfach kennenzulernen. Was ziemlich gut klappte, denn wir verabredeten uns direkt für den nächsten Tag.

Am Sonntag hatten wir uns nämlich vorgenommen, in den Zoo von Wellington zu gehen.




Natürlich hab ich vorher meine Gastfamilie gefragt, ob das ein Zoo ist, den man unterstützen kann und tiergerecht ist, sonst wäre ich nicht gegangen.

Am Anfang bekam man direkt eine Karte des Zoos und wir planten unseren Weg hauptsächlich nach den „Talk Times“, bei denen die Tiere gefüttert wurden und man ein bisschen mehr über die Art erfahren konnte.



Am Anfang haben wir direkt das größte Nagetier der Welt gesehen, welches mir unfassbar viel Freude bereitet hat.


Capibara oder auch – liebevoll von uns – riesiger Hamster genannt.

Danach sahen wir verschiedene Arten von Äffchen, wie zum Beispiel das Totenkopfäffchen und den 'Golden Lion Tamarin'.



Nachdem Mathilda dann ihren heiß ersehnten Kaffee getrunken hatte und wir ein unfassbar überteuertes Eis gegessen hatten, machten wir uns auch schon auf den Weg zu unserer ersten „Talk Time“ bei den Kiwis.
Da Kiwis Nachttiere sind und somit Licht ziemlich blöd finden, musste man sehr genau hingucken um eins zu sehen. Von den dreien, die es in dem Zoo gibt, haben wir nur Tahi gesehen.



Tahi ist ein einbeiniges Kiwi Männchen, der von einem Einwohner Wellingtons, in einer Maschine gefangen, gefunden wurde und so in den Zoo gekommen ist. Da er nur ein Bein hat, muss er sich springend fortbewegen, was unfassbar süß ist. Uns wurde versichert, dass er, abgesehen von seinem fehlenden Bein, gesund ist und nun im Zoo ein gutes Zuhause gefunden hat.
Wir haben dann noch ein bisschen mehr über Kiwis allgemein erfahren. Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass Kiwis in der Tat Flügel haben, diese aber sehr klein und selten zu sehen sind, weshalb der Vogel nicht fliegen kann.

Danach ging es dann für uns zu dem Pinguin Talk.
Im Wellington Zoo leben ausschließlich Zwergpinguine aus Wellington und Umgebung, welche irgendwelche Behinderungen haben, wodurch sie in der Wildnis vermutlich nicht überleben würden. So gibt es einen Pinguin mit nur einem Arm, da er von einem Auto angefahren wurde, zwei mit nur einem Auge, zum Beispiel durch einen Angriff von einem Hund, und zwei mit anderen Einschränkungen. Bei dem Talk hat der Wärter extra nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Menschen doch aufmerksamer durch die Gegend laufen sollen, da die meisten der Einschränkungen der Pinguine durch die Menschen entstanden sind.



Als Nächstes ging es dann zu dem Sonnenbär, dem Tiger und den Geparden



Und dann machten wir uns auf den Weg zu den Löwen, bei denen auch ein Talk mit Fütterung stattfand.



Da Löwen in der Natur nicht sehr oft fressen, weil sie sehr faule, gemütliche Tiere sind, wird jeden Tag ein anderer Löwe zu Fütterung gerufen. Wir hatten die Freude die Löwendame Zahra kennenzulernen, welche wunderschön war. Obwohl man weiß, wie groß Löwen sind, war ich dann doch ziemlich sprachlos, als sie auf uns zukam und ich ihre riesigen Pfoten und ihren riesigen Kopf gesehen habe. Ein wirklich atemberaubendes Tier.

Beim nächsten Talk haben wir die süßen Roten Pandas etwas mehr kennenlernen können.



Auch hier haben wir wieder mehr über das Leben der Art in der Wildnis erfahren und jetzt weiß ich, dass Rote Pandas wirklich sehr sehr sehr viel Bambus essen. Ungefähr vier Mal so viel wie sie groß sind.

Nachdem wir dann Giraffen gesehen haben,



sind wir in den australischen Teil des Zoos gegangen, wo ich Kängurus streicheln konnte – ja ich raste ein bisschen deswegen aus.



Außerdem haben wir auch Emus, Dingos und so einen Vogel, dessen Namen ich nicht mehr weiß, gesehen. Die Kängurus waren aber definitiv mein Highlight, da sie total flauschig und weich und cool sind.

Wir haben auch noch viele andere Tiere gesehen und hatten eine tolle Aussicht auf Wellington.



Ich muss echt sagen, dass ich positiv überrascht war, da ich normaler Weise nicht der größte Fan von Zoos bin, aber hier hatte ich das Gefühl, dass die Tiere ausreichend Platz haben, da meistens nur zwei, drei Tiere einer Art in einem Gehege waren. Natürlich ist es immer noch ein Zoo, aber viele Tiere leben auch nur dort, weil sie gerettet wurden und in der Natur nicht mehr überleben würden.

Am Abend haben wir dann den Tag mit einem Burrito am Ufer ausklingen lassen.



Abschließend kann ich nur nochmal sagen, dass mir diese Woche – bzw. das Wochenende vor allem – mal wieder gezeigt haben, was die Natur alles zu bieten hat. Ob es nun die Größe von Landschaften, Stränden und Meeren, die Farben von Sonnenuntergängen, Wetterlagen und Pflanzen oder die Freude durch Tiere und – die richtigen – Menschen sind.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 12. November 2017
Mit Plan vs. Ohne Plan – Im Busch
Stellt euch mal kurz einen Busch vor. Genau. Ein kleiner, dicker Baum.
Und jetzt vergesst genau diese Vorstellung! Denn ein Busch in Neuseeland ist eher ein Wald. Oder ein Dschungel. Ich weiß nicht, warum die Neuseeländer ihre Wälder so nennen, aber es ist so. Und die letzte Woche war ich zwei Mal im Busch.




Ein Mal mit Plan. Wo ich bin. Was für Bäume das sind. Welchen Weg ich gehen muss.
Ein Mal komplett ohne Plan.


Wo sind wir stehen geblieben? Samstag.
Danach kommt Sonntag. Das wissen wir alle. Und überraschender Weise, war das auch letzte Woche der Fall.
Der Tag begann recht entspannt, da ich nach dem Frühstück, erst einmal drei Stunden auf meinem Bett saß und den letzten Beitrag geschrieben habe – Das ganze nimmt mehr Zeit Anspruch als gedacht. Danach wollte ich eigentlich den Nachbar-Vorort Petone besichtigen, aber nach meinem Mittagessen fragte Rob mich, ob ich mit auf einen Spaziergang gehen wollte. Da ich meine Familie besser kennen lernen wollte und frische Luft sich gut anhörte, cancelte ich meine Petone-Pläne und zog mir Sportschuhe an.
Mit dem Buggy im Kofferraum fuhren wir den Berg hoch und kamen dann am „Busch“ an. Schnell wurde mir klar, dass der Sparziergang eher in einer kleinen Wanderung enden würde, doch ich beschwerte mich nicht.
Ich unterhielt mich auf dem Weg viel mit Michelle und Rob warf immer wieder wissenswerte Fakten ein:

„Dieser Teil des 'Busches' ist tatsächlich noch so, wie er in der Zeit der Dinosaurier war“


„Diese Pflanze ist super, da man sie für vieles verwenden kann. Zum Beispiel für Zahnpasta oder zum Kochen oder anstatt eines Kaugummis.“


„Dieser Baum 'wirft' jedes Jahr einen Teil seiner äußersten Schicht ab und so entstehen diese Schichten.“


Ich lernte auch mehr über den 'Glauben' meiner Familie, was sehr interessant war, da man immer wieder sieht, wie unterschiedlich und doch irgendwie gleich jeder glaubt.
Wir kamen dann an einem wirklich kleinen See an und da Artemis sehr sehr gerne mit Wasser spielt, verbrachten wir dort eine Weile.
Da wir bis dahin nur bergab gegangen waren, kam nun ein ziemlicher Aufstieg, bei dem wir drei uns abwechselten, Artemis in seinem Buggy hochzuschieben. War überhaupt nicht anstrengend…

Am Montag startete dann meine erste Woche mit richtiger Arbeit und ich war direkt 7 ½ Stunden mit Mister Artemis alleine, was erstaunlicher Weise wirklich gut klappte. Er hat zwar nicht viel geschlafen, aber ansonsten lief alles gut.
Am Dienstag kam dann aber dafür ein Tag, an dem er überhaupt nicht gut drauf war und Rob sich frei nahm und wir zusammen mit ihm spielten. Artemis muss sich halt immer noch an mich gewöhnen und es kann ja auch nicht alles auf Anhieb klappen.
Am Mittwoch war Michelle auch wieder als Unterstützung da und am sonnigen, warmen Abend hab ich mich zum Lesen in den Park gesetzt.


Am Donnerstag kam Kate von Au Pair Link – die Agentur, mit der die Pearsons zusammen arbeiten – und wir sind nochmal alles durchgegangen, was ich bei meiner Arbeit beachten muss. Danach war ich dann wieder mit Artemis alleine und wir haben Schlamm-Kuchen gebacken, was eine seiner Lieblingsbeschäftigungen ist, was für mich sehr viel mehr Wäsche bedeutet!
Am Freitag haben wir dann tatsächlich Schlamm Muffins gebacken, was natürlich was ganz anderes ist! Als ich keine Lust mehr auf so viel Dreck hatte, hab ich vorgeschlagen, ein Haus zu bauen – riesige Decke über den Tisch, ganz viele Kissen und Kuscheltiere, Bücher, Essen und eine Decke unter den Tisch. Ablenkung ist bei dem Kleinem eh das Mittel zur gegenseitiger Zufriedenheit.

Den Nachmittag hatte ich dann frei, weshalb ich beschloss meinen Plan vom Sonntag in Tat umzusetzen und nach Petone zu fahren. Und da begann mein planloses Abenteuer. Da ich mir vorher keine Gedanken gemacht hatte, was ich dort machen würde und auch nichts von Sehenswürdigkeiten wusste – Rob hatte nur gesagt, dass man dort wundervoll essen könnte –, ging ich einfach meiner Nase hinterher und landete irgendwie am Meer.



Es war nicht das beste Wetter und total windig, aber bekanntlich bin ich eigentlich immer glücklich am Meer und so setzte ich mich hin und laß ein wenig. Danach hab ich mich ein bisschen über den Wharf – was eigentlich nur ein Steg ist – informiert und gesehen, dass man von dort aus mit einer Fähre zu einer Nahe liegenden Insel fahren kann. Natürlich nur am Wochenende vormittags, weshalb ich mir das für den nächsten Tag vornahm. Der Steg war geschlossen, was ich darauf schob, dass die Fähren ja nur am Wochenende fahren, doch man konnte ganz einfach von der Seite drauf klettern, weshalb ich dann von dort aus die Aussicht genoss, Fotos schoss



und dann beschloss, dass es mir langsam zu windig wurde.
Deshalb machte ich mich wieder auf den Weg, meiner Nase hinterher und so endete ich am Rand Petones, wo ein „Busch“ war. Natürlich dachte ich mir – ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was das für ein „Busch“ ist oder wo ich landen würde – „Rein da“
Zum Glück kam dann kurze Zeit später ein Schild,


auf dem mich eigentlich nur interessierte, dass irgendwo in der Nähe ein Wasserfall war, weshalb ich spontan beschloss wieder eine kleine Wanderung zu machen. Nach circa 10 Metern kamen zwei Schilder: „trockener Weg“ und „nasser Weg“. Natürlich nahm ich den nassen Weg, ohne zu wissen, was das bedeutete. Zum Glück hatte ich meine Docs an.
Der Weg war dann tatsächlich recht nass, da er einfach durch den Bach ging.



Mal wieder war ich erstaunt, wie still es war, obwohl Straßen in der Nähe waren.
Auf meinem Weg traf ich keine Menschenseele, rutschte einmal den halben Berg runter, da ich es eine super Idee fand, Baum-Markierungen zu folgen, neben denen der Boden nicht wirklich fest war und hörte sehr außergewöhnliche Vogelgeräusche – am Samstag hab ich dann heraus gefunden, dass das Tuis waren. Am Ende landete ich an einem Spielplatz (das Kartenbild ist dort entstanden) und als ich dann auf die Straßen gegangen bin, konnte ich über ganz Petone gucken.


Da aber meine Mission war, den Wasserfall zu finden, zu welchem es extra einen Weg gab, der allerdings auf der anderen Seite des Berges unten begann, machte ich mich einfach weiter auf den Weg, natürlich mal wieder meiner Nase hinterher, um den Wasserfall zu finden.
Nachdem ich dreimal einen Weg gegangen, nur um ihn dann wieder zurück zu gehen, hab ich dann tatsächlich irgendwann den Wasserfall gefunden.



Wieder war keine einzige Person in Sicht und ich war einfach nur unfassbar glücklich und hatte endlich das Gefühl, zu reisen. Zu entdecken. Zu erleben. Zu fühlen. Und das war unglaublich. Ich bin dann auch in das Wasserbecken gegangen und hab einfach alles in mich aufgenommen und genossen.



Danach musste ich dann nur noch den Weg raus aus dem „Busch“ finden, was ich erstaunlicher Weise recht gut hingekriegt habe.
Um den Tag ausklinken zu lassen, holte ich mir dann einen Burrito in Petone City, welcher sehr sehr scharf war (ich hätte der Bedienung glauben sollte), fuhr nach Hause und skypte dann erst einmal 2 Stunden mit Mama und Felix.

Für Samstag hatte ich mir wie gesagt vorgenommen, die Fähre zu nehmen, weshalb ich mich späten Morgen wieder auf den Weg nach Petone machte und zu dem Steg ging. Ich hätte mich vielleicht vorher ein bisschen mehr drüber informieren sollen, denn der Wharf ist seit einem Erdbeben letztes Jahr geschlossen und wird nicht mehr angefahren…
Da meine Pläne also somit flach fielen, machte ich einfach einen Sparziergang am Strand, weil das Wetter wunderbar war,


wobei ich dann am „Petone Settlers Museum“ ankam und ja Freunde ich bin reingegangen! Ich bin tatsächlich komplett freiwillig und nüchtern in ein Museum gegangen! Ich glaube ich werde erwachsen…



Und zum Glück hab ich das getan, denn es war wirklich sehr interessant. Man erfuhr Geschichten von Einwohnern, wie sie nach Petone gekommen sind, was sie an Petone schätzen, was den Charme ausmacht und vieles mehr. Dann konnte man sich die Geschichte Neuseelands und der Stadt angucken und erfahren, wie die Siedler überhaupt hier hingekommen sind. Auch die ehemalige Flagge – vorm British Empire – war ausgestellt.


Dann wurde das heutige Leben in Petone und auch ein bisschen die Kultur der Maori erklärt. Auch einheimische Vögel wurden, mit den Geräuschen, die sie machen, vorgestellt. Kiwis, Tuis, Korimako, etc.
Was ich aber besonders interessant fand, war eine Vitrine, in der Einwohner Petones Erinnerungsstücke ausgestellt hatten. Nach einem Monat werden sie ausgetauscht und andere Einwohner erzählen ihre Geschichte mit einem Gegenstand.


Nach dem Museum habe ich etwas gegessen, bin durch die Jackson Street gegangen und habe dort einen Buchladen gefunden, welcher mein Herz ein wenig gestohlen hat. Es ist wie ein Second Hand Laden, nur mit Büchern. Man kann Bücher für sehr wenig Geld kaufen – was hinsichtlich der normalen, enormen Buchpreise Neuseelands perfekt ist – oder seine Bücher verkaufen oder Bücher tauschen. Das ganze ist auf vielleicht 10 Quadratmeter verteilt, man hat das Gefühl jederzeit könnte man von Büchern erschlagen werden, die Böden der Regale hängen durch und am Anfang wird man von einem Opa empfangen, dessen Akzent so stark ist, dass man nur lächeln und nicken kann, da man nichts versteht. Mit anderen Worten: Ich hab mich wohl gefühlt!



Abschließend noch zu dem Battle aus dem Titel: Mit Plan vs Ohne Plan

Ihr habt ja jetzt über meine beiden Ausflüge in den „Busch“ gelesen.
Ich hab mir schon vor meiner Reise immer wenig Gedanken gemacht. Klar musste ich alles Mögliche organisieren – Flug, Krankenkasse, Kreditkarte, Kindergeld, Familie, etc, –, doch ich hab nicht geplant, was ich dann machen werde, wenn ich erst einmal hier bin und Zeit zum Reisen und Entdecken habe. Das lag unter Anderem an meiner Faulheit und dem Stress, welchen die ganze Organisation dann doch mit sich gebracht hat. Ich wurde oft mit einem gewissen Unterton gefragt, was ich mir alles angucken will und ich konnte immer nur „Keine Ahnung“ oder „Das sehe ich dann“, sagen.
Jetzt habe ich den direkten Vergleich zwischen Plan und planlos und ich muss sagen, dass ich es unfassbar cool fand, durch den „Busch“ zu gehen und mir von Rob, der wirklich viel Ahnung hat, anzuhören, was er zu sagen hat und zu verstehen. Es war super, komplett sicher zu sein, wie man wieder zurück kommt und was einen erwarten wird, aber ich muss auch sagen, dass es mir noch einen Tick besser gefallen hat, einfach meinem Gefühl zu folgen und loszugehen. Ich hatte das Gefühl, die Natur zu erfahren, anstatt Fakten über sie zu hören.
Ich weiß, dass man nicht immer so planlos durchs Leben gehen sollte und dass es gefährlich hätte enden können, aber ich will so viele Erfahrungen sammeln wie nur möglich und auf meinem planlosen Weg werde ich bestimmt auch mal hinfallen – wortwörtlich – und mich verlaufen – wortwörtlich – und traurig sein, aber dafür werde ich alles erleben, anstatt vorher schon alles zu wissen und es mir dann nur noch anzugucken.
Und das macht für mich Reisen aus. Riks Reisen halt...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 5. November 2017
Mein Gang durch „Rudderstone“ - Der Übergang vom Alten ins Neue
Drei Tage – Drei Wetterlagen

Do 02/11/17 – Sonne

Mein erster kompletter Tag in Lower Hutt und das Wetter war großartig. Als ich gegen 12 Uhr die Gardinen aufzog, strahlte mir direkt die Sonne ins Gesicht und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Es war zwar windig, da das in Wellington immer so ist – Neuseeland ist immerhin eine Insel –,doch das störte mich nicht, weil ich eine leichte Brise immer recht nett finde, damit ich keine Kopfschmerzen bekomme.
Der Tag war mein Eingewöhnungstag. Rob (mein Gastvater) hatte sich freigenommen, um auf den kleinen aufzupassen, damit ich in Ruhe ausschlafen – was ich ordentlich getan habe – und dann langsam Artemis kennen lernen kann. Und das tat ich dann auch.
Nach meinem sehr späten Frühstück hab ich mich zu Rob und Artemis gesetzt und ein wenig geredet. Nach dem Mittagessen sind wir dann raus gegangen, da die beiden das Auto waschen wollten. Artemis ist dann aber schnell zu seinen heißgeliebten Trucks gegangen, um diese zu putzen. Ich hab den beiden nur zugeschaut, damit Artemis sich an meine Anwesenheit gewöhnt, was ziemlich gut geklappt hat, denn nach einer guten Stunde haben wir dann auch schon zusammen Fußball gespielt und als ich einmal kurz rein gegangen bin, um was zu trinken, hat er direkt nach mir gefragt und dabei schon meinen Namen genannt. Das war ein ziemlicher Erfolg.
Irgendwann ist dann auch Michelle wieder gekommen und ich beschloss meinen ersten kleinen Ausflug zu machen.
Zum Hutt River, welcher Lower und Upper Hutt von einander trennt.



Der Weg dorthin schien laut Google Maps recht einfach – geradeaus und dann rechts und dann wieder geradeaus, bis der Fluss kommt –, weshalb ich ihn selbst mir ohne Karte zu traute. Auf dem Weg schaute ich mir die Naenae Shops und die Bibliothek direkt um die Ecke an und kam auch am riesigen Park mit Minigolfanlage vorbei.
Ich war prinzipiell komplett verwirrt in welche Richtung ich zuerst gucken musste, um die Straße zu überqueren, aber ich habe es geschafft nicht überfahren zu werden, weshalb ich froh und munter und mit Musik in meinen Ohren am Hutt River ankam.



Ich schoss ein paar Bilder und verbesserte meine Selfie Fähigkeiten – ich werde noch ein Selfieprofi. Der Fluss war halt ein Fluss, aber trotzdem wunderschön und ich hatte Aussicht auf die umliegende Landschaft.



Als ich mich dann an den Rand setzte und alles auf mich wirken ließ, wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass ich komplett alleine war. Klar, ich habe meine Gastfamilie, mit der ich mich wirklich super verstehe, aber ich bin doch irgendwie komplett auf mich alleine gestellt. Auf meiner Reise hier her, hatte ich die ganze Zeit Leute um mich herum und auch in den ersten Stunden, waren die Pearsons die ganze Zeit um bei mir, weshalb ich nicht wirklich Zeit hatte, mich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Und da saß ich nun. Alleine. Am Ufer vom Hutt River. Und die Emotionen prasselten auf mich ein.
Glück, dass ich die nächsten Monate in so einer schönen Umgebung leben kann.
Trauer, dass meine Familie und meine Freunde nicht bei mir waren.
Angst, dass ich die falsche Entscheidung getroffen hatte.

Und dann fing ironischer – oder kitschiger – Weise das Lied „Home“ von Sunrise Avenue
an. Ihr könnt euch ja mal den Text und die Übersetzung davon angucken, aber der wichtigste Satz für mich war in dem Moment:

„Home is where ever I am When I feel you with me“ - Zuhause ist wo auch immer ich bin, wenn ich dich/euch bei mir fühle

Und dann ging es mir wieder gut. Ich weiß, dass ich euch habe und dass ich mich an euch wenden kann. Selbst wenn die 12 Stunden Zeitverschiebung und die Erdkugel zwischen uns liegen. Und dann war ich umso dankbarer für die Chance, eine so große und coole Reise machen zu können.



Danach bin ich wieder nach Hause und dann mit meiner Gastfamilie Essen gegangen und schon war der erste richtige Tag um.

Fr 03/11/17 – Regen

Der Tag war weder so emotional oder kitschig noch so ereignisreich wie der vorherige. Eigentlich schreibe ich nur über ihn, damit das mit den Wetterlagen klar wird.



Er fing damit an, dass ich aufgestanden bin, mit Michelle und Artemis gefrühstückt habe und dann wieder in mein Zimmer gegangen bin, weil die beiden Termine hatten. Ich hab dann einen Film geguckt und als die beiden zurück waren, ein bisschen mit Artemis gespielt.
Irgendwann nachmittags sind wir dann nach Lower Hutt City gefahren um mir eine neue SIM Karte zu holen und ein paar Sachen für Michelle zu erledigen.
Danach ging es auch schon wieder nach Hause, wo Rob gekocht hatte. Nach dem Essen hab ich dann nochmal ein wenig mit Artemis gespielt und bin dann recht früh ins Bett gegangen.
Aufregend! Ich weiß!

Sa 04/11/17 – Wind

Wohl der aufregendste Tag. Also noch mehr Text. Sorry…

Der Tag fing damit an, dass ich gefrühstückt habe (was ein Wunder) und dann das erste Mal auf Artemis alleine aufgepasst habe. Da wir vermutet haben, dass er weinen wird, haben wir seine Lieblingssendung angemacht, bevor Rob fahren wollte, damit Artemis abgelenkt war. Das hat auch ziemlich gut geklappt und so gab es keine Tränen.
Als wir dann nur zu zweit waren, haben Artemis und ich geknetet, gemalt, Zug gespielt und gelesen. Alles hat super geklappt und als er einmal nach Mommy and Dadda gefragt hat und ich ihm erklärt habe, dass sie arbeiten sind, war auch das in Ordnung und wir sind gut zurecht gekommen.
Rob war sehr glücklich darüber, als er nach Hause gekommen ist und dann hatte ich frei.
Ich hatte als meinen ersten Trip geplant, die Stadt Wellington zu besichten. Also hab ich mich gegen Mittag auf den Weg zum Zug gemacht und bin nach Wellington gefahren.
Der Weg dorthin, geht an der Küste entlang, weshalb man dann doch gerne mit dem Zug fährt.
Angekommen in Wellington hab ich direkt die Schilder zum Stadion gesehen und da ich davon ausgegangen bin, dass es sich um das Rugby Stadion handelt, hab ich mir gedacht, dass ein Abstecher nicht schaden würde.


Wie gesagt, ich werde Selfie Profie!

Eigentlich konnte ich nicht sonderlich viel sehen, da das Stadion geschlossen war, doch da ich zu einem Rugby Spiel gehen möchte, war ich ziemlich aufgeregt und hab mich über Spiel Daten informiert. Noch immer war ich im Glauben, dass es sich um Rugby Spiele handelt. Ihr könnt euch schon vorstellen, dass das noch nicht das Ende ist, aber darauf kommen wir später zurück.

Danach bin ich dann zum berühmten Cable Car Wellingtons gegangen.



Dieses fördert einen für wenig Geld einen Berg hoch, an dessen „Gipfel“ der Eingang zum Botanischen Garten und das Cable Car Museum ist. Auf ein Museum hatte ich natürlich mal wieder nicht so richtig Lust, weshalb ich lieber den großen Rundgang durch den Botanischen Garten gegangen bin. Dieser ist wirklich sehr sehr schön und nur zu empfehlen. Es gibt viele nationale Bäume und Tiere. Ich hab leider nur bekannte Tiere gesehen, aber viele andere gehört. Es gibt auch ganz viele verschiedene Blumengärten, mit wunderschönen unterschiedlichen Blumen und Pflanzen, welche ich mir auch gerne angeschaut habe.



Mein absolutes Highlight fürs Auge war allerdings der Ententeich mit einem kleinen Pavilion:



Die Enten schwimmen glücklich im Teich herum und bis auf das Vogelgeschwitzer ist es unfassbar ruhig. Die Atmosphäre hat etwas tröstendes an sich und alles wirkt sehr friedlich. Man würde nie denken, dass nur 25 Meter weiter eine viel befahrene Hauptstraße ist. Ich hab mich dort für ein paar Minuten hingesetzt und einfach nur betrachtet, was beeindruckend war.

Danach bin ich weiter gegangen und zu dem Grund für den Titel des Beitrags gekommen:

Ruddderstone: Ein circa 7x4x0,5 Meter großer, blauer Quader mit einem Tor in der Mitte, welcher mitten im Wald steht.
Nebenbei steht ein Schild, auf dem steht:
„Durch Rudderstone zu gehen bereitet den Körper metaphorisch darauf vor, in der neuen Welt, in der wir leben, die Herausforderungen zu bewältigen, welche sie mit sich bringt. - Der Übergang vom Alten ins Neue.“



Mehr muss ich dazu glaube ich nicht sagen.

Danach hab ich mich natürlich erst einmal verlaufen und hab deutlich länger zum Cable Car gebraucht als nötig. Aber als ich dann wieder unten war, hab ich mich auf den Weg zur Cuba Street gemacht, die wohl bekannteste Straße Wellingtons. Sie ist durchlebt von kreativen Läden, Restaurants und Staßenmusikern. Generell fällt sie im Gegensatz zu den anderen großen Straßen der Stadt auf, da dort Bäume gepflanzt sind, und es deutlich voller ist, was aber auch nicht besonders schwer ist.



Ich bin dort in unterschiedliche Läden und danach einfach planlos durch Wellington gegangen, um am Ende wieder in der Cuba Street auszukommen. Generell muss ich leider sagen, dass für mich der Funke Wellingtons noch nicht so ganz übergesprungen ist. Vielleicht wird das noch, oder ich muss einfach mehr die Umgebung bereisen.

Da an dem Abend die Sky Show am Hafen sein sollte, hab ich mich dann auch auf den Weg gemacht und wurde zwischenzeitlich, ich übertreibe nicht, 1000 Mal von der Straße gefegt, da der Wind sehr, sehr stark war. Am Hafen hab ich mir was zu essen geholt, wobei ich auf meinen LANY Pulli angesprochen wurde (Yey) und dann hab ich mich hingesetzt, da ich ziemlich kaputt war.
Da der Wind so stark war und mir demnach recht kalt, hat man nur noch wenig von meinem Gesicht gesehen.



Ich hab mir die Leute alle angeguckt und mich auch dabei wieder sehr alleine gefühlt, da sich langsam die Leute für das Feuerwerk zusammen fanden. Natürlich hatte jeder jemanden, mit dem er zusammen da war und ich saß alleine auf einem Stuhl und meine Finger froren ab, weshalb ich mein Handy rausnahm und mich damit beschäftigte. Und da hab dann auch ich endlicj mal gecheckt, dass das Stadion an dem ich war, genau nichts mit Rugby zu tun hatte, sondern mit Fußball, worin die Neuseeländer nicht so gut sein sollen. Toll. Die ganze Aufregung vom Anfang komplett umsonst!
Irgendwann kam dann der Vollmond zum Vorschein, welcher zur Idylle des Abends beitrug.



Irgendwann war es dann fast soweit und ich machte mich auch auf den Weg näher zum Hafen. Nachdem ich mich in die Menschenmenge gemischt hatte, habe ich versucht mich mit ein wenig Tanzen warm zu halten, was genau nichts gebracht hat. Ein paar Idioten haben schon angefangen vorher Raketen loszuschicken, doch das hat niemanden gestört.
Und dann ging das richtige Feuerwerk los. Kinder haben angefangen glücklich zu schreien. Leute haben sich umarmt. Alle waren fasziniert von den Farben am Himmel über dem Meer. Und plötzlich waren alle eingefrorenen Hände vergessen und ich hab einfach nur das Lichtspiel vor meinen Augen genossen.



Danach kam dann allerdings die Kälte wieder und ich bekam Panik, dass ich meinen Zug zurück nicht bekommen würde. Da aber auch alle anderen Zum Bahnhof wollten, bin ich einfach der Menschenmasse gefolgt und wie eine Schulklasse im Gänsemarsch, sind wir alle zusammen über Rote Ampeln gegangen und sind dann angekommen.
Und so hat auch mein erster richtiger Ausflug ein Ende genommen und ich war gegen 10 Uhr komplett müde wieder zu Hause.

Mal gucken wie der Übergang vom Alten ins Neue für mich weiter geht.

... link (0 Kommentare)   ... comment