Montag, 27. November 2017
Und es hat Zoom gemacht
4 Wochen. Wow. Heute vor genau 4 Wochen hab ich mich auf den Weg gemacht. Ohne Erwartungen aber mit jeder Menge Vorfreude. Und jetzt sind tatsächlich schon 28 Tage meiner Reise um. Das ist quasi ein Monat. Und endlich hab ich mich auch in Wellington verliebt.



Am Montag habe ich – wer hätte es anders erwartet – gearbeitet. Artemis ist mittlerweile ziemlich auf Lego fixiert, was meine Arbeit sehr viel einfacher macht, da er sich den ganzen Tag damit beschäftigen will, ohne dass ich mir neue Tätigkeiten ausdenken muss. Und es macht keinen Dreck!!

Auch am Dienstag war wieder Arbeiten angesagt. Ich muss ja auch für irgendwas bezahlt werden.

Mittwoch war glücklicher Weise mein Putztag, weshalb ich Morgens ausschlafen, mit dem (in Deutschland noch) Geburtstagskind Lenna skypen konnte und dann ein paar Stunden putzen musste. Das Gute ist, dass ich mir die Zeiten dabei immer selber einteilen kann. Und da ich Pläne für den Nachmittag hatte, quetschte ich alles in den Morgen.
Am Nachmittag traf ich mich nämlich mal wieder mit Mathilda, um mit ihr im Avalon Park bei mir in der Nähe ein Picknick zu machen. Picknick bedeutete dann bei uns Fish and Chips, Wein und Cookies. Ausgewogene Ernährung ist uns sehr wichtig.



Wir bekamen dabei ausreichend Gesellschaft von Möwen, welche unser Essen klauen wollten. Nicht mit uns!



Der Park ist wirklich riesig. Mit einem Minigolf-Park – der doofer Weise nur am Wochenende von 1-4, sorry 13-16Uhr, auf hat –, einem Ententeich – den die Möwen offensichtlich auch lieben –, einer kleinen Eisenbahn, einem großen und wirklich sehr guten Spielplatz und einer Eisbude. Man kann sich also gut die Zeit vertreiben, aber auch einfach nur im Gras sitzen und Wein trinken ist eine super Beschäftigung.




Am Donnerstag habe ich auch wieder gearbeitet und Artemis zu dem Spielplatz im Park ausgeführt, wo er viel Spaß hatte, da er mit Wasser spielen konnte. Die Rutschen und Schaukeln, die es wohl bemerkt zuhause nicht gibt, haben ihn reichlich wenig interessiert…

Freitag hatte ich dann tatsächlich frei, da ich meine 25 Stunden schon voll hatte und meine Familie fürs Wochenende an den Strand – fragt mich nicht wo – gefahren ist. Ich hatte also das erste Mal sturmfrei.
Und da ich frei hatte, habe ich den Großteil des Tages natürlich im Bett verbracht und Dinge organisiert, Serien geguckt und mich tatsächlich mal an die Planung meines Urlaubs Ende dieses und Anfang nächstes Jahres gesetzt.
Gegen 17 Uhr habe ich mich dann aber in Richtung Wellington begeben, um mich mit Mathilda zu treffen und auf den berühmt, berüchtigten Wellington Night Market zu gehen.



Dieser Markt ist, wie der Name schon sagt, in Wellington und das nachts. Jeden Freitag Abend öffnen in einer Nebengasse der Cubastreet viele verschiedene Essensstände und Straßenmusiker haben eine kleine Bühne, auf der sie auftreten können. Die Gasse ist mit ein paar Lampions und Lichtern geschmückt und die Atmosphäre ist einfach ein Träumchen.
Bevor wir überhaupt in die Gasse gegangen sind, gab es eine „Tanzfläche“ auf der Pärchen, Kinder und Freunde latein-amerikanische Tänze tanzten – oder auch einfach nur rumgesprungen sind – und daneben stand ein DJ der umsonst die passende Musik dafür auflegte. Natürlich haben auch wir uns nicht nehmen lassen, unsere Tanzbeine für eine Weile zu schwingen. Seht ihr langsam was ich mit dem Zoom meine?



Nachdem wir bestimmt eine Stunde alle Gerichte angeguckt haben, die es gibt, haben wir uns dann mit Pizza und Paella in den Händen an die Bühne gesetzt und dem guten Adam Estacio beim Singen zugehört, während die Sonne unterging und sich immer mehr Menschen sammelten. Wir haben uns dann noch eine Waffel geteilt, die nicht nur himmlisch aussah, sondern noch besser geschmeckt hat.



Und als uns dann zu kalt und wir zu müde wurden, haben wir uns auch wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Denn wir hatten große Pläne für Samstag:
Gegen frühen Mittag trafen wir uns wieder im Zug nach Wellington, da wir ein super Zugticket gekauft hatten, mit dem wir das ganze Wochenende so viel Zug fahren konnten wie wir wollten. Und das ganze für nur 21$. Als Au Pair mit nicht allzu uppigem Gehalt ist das Etwas, worüber man schon mal viel zu aufgeregt sein kann.
In Wellington ausgestiegen mussten wir dann erst mal fancy Kaffee für Mathilda kaufen und konnten uns dann endlich auf den Weg zum Mount Victoria Lookout machen. Wir wollten also Wandern gehen.



Wenn ihr das ganze googeln werdet, was ich mir vorstellen kann, werdet ihr sehen, dass das jetzt kein riesiger Berg ist, aber wir sind ja von dem Bahnhof aus den ganzen Weg gegangen und wir hatten lange keinen Sport mehr gemacht.



Der Weg war tatsächlich sehr schön und wir haben viele Dinge entdeckt, die wir uns auf jeden Fall nochmal genauer angucken wollen, aber als wir oben angekommen sind, da hat es wirklich Zoom gemacht. Ich weiß nicht warum. Die Stadt kann noch immer nicht mit ihrer Schönheit prahlen, aber als ich einen Blick auf die gesamte Stadt hatte, fand ich sie auf einmal unfassbar toll. Egal wo man hinguckt, sieht man Meer. Und dann gibt es alles andere auch noch. Die Innenstadt, Wohnsiedlungen, Parks, den Flughafen, Wälder, Berge und Stadien. Die Liste könnte noch weiter gehen. Ich weiß nicht warum der Funke jetzt erst übergesprungen ist, aber anscheinend brauch ich manchmal einfach länger.



Unser Plan ist auf jeden Fall, noch öfter hoch zu gehen und definitiv zum Sonnenuntergang.





Nachdem wir dann eine ganze Weile dort oben waren und den Ausblick genossen haben, haben wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof gemacht, einen kleinen Einkauf – Wein – gemacht und sind dann zu mir nach Hause gefahren um zu kochen.
Ich glaube ich mache hier drastische Veränderungen mit. Ich bin auf die Idee gekommen eine Gemüsepfanne zu machen…



Das Essen war auf jeden Fall grandios und wir haben uns selber zu Genüge gelobt und dann haben wir Kniffel gespielt, wobei wir in der ersten Runde genau die gleiche Punktzahl hatten – wie kann das sein? –, ich dann aber nachher gewonnen habe.
Danach haben wir uns dann wieder auf den Weg zurück in die Stadt gemacht, da wir uns mit mehreren anderen Au Pairs zum Feiern gehen verabredet hatten.
Auch das war wieder eine ganz andere Erfahrung, als ich es aus Deutschland kenne. Zum Ersten hat die Musik meinen Geschmack getroffen und zum Zweiten hatte man doch tatsächlich Platz zum Tanzen. Das einzige, was gestört hat, war das ein Glas Bier 15$ gekostet hat. Wir haben ja schon über mein Gehalt geredet…
Allgemein war der Abend/die Nacht aber super, ich hatte viel Spaß und hab es genossen mal wieder zu tanzen.
Das nach Hause Kommen war dann hingegen eine eher weniger angenehme Sache, da der Zug – anders als ich gedacht hatte – nicht mehr fuhr und sowohl Taxi als auch Nachtbus viel zu teuer waren – Ich erinnere nochmal an das Au Pair Gehalt –. Ich will da jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber McDonalds war unser bester Freund für die Nacht.
Mathilda hat bei mir „geschlafen“, da ich ja sturmfrei hatte und um 12 haben wir uns aus dem Bett geschält, um unser Abendessen aufzuwärmen, zu essen und zu duschen und dann machten wir uns auf den Weg nach Petone. Mathilda war noch nie dort, weshalb ich ihr die Jackson Street und das Museum zeigte und wir uns dann müde an den Strand setzten. Am Strand ist doch alles besser!




Wir haben dann noch einen Burrito gegessen – wir sammeln Stempel – und um 16 Uhr konnten wir nicht mehr und so fuhren wir wieder nach Hause, ich begrüßte meine Gastfamilie, die tatsächlich noch müder war als ich, legte mich ins Bett, schaute Serien, aß mit meiner Familie und legte mich dann schlafen. Mathilda hat das ganze übersprungen und hat einfach, wie ich heute erfahren habe, von 17 Uhr an geschlafen.

Und so sind das Wochenende, an dem es Zoom gemacht hat, und meine ersten 4 Wochen unterwegs geendet. Bis jetzt bin ich zufrieden und ich freue mich auf meinen zweiten Monat in Neuseeland und Wellington. Ich glaube es wird noch viel auf mich zukommen, mit dem ich nicht rechne! Ich sag nur Gemüsepfanne...

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