Montag, 20. November 2017
Die Schönheit der Natur
Landschaften, Strände, Tiere, Menschen, Sonnenuntergänge. Was die Natur nicht alles Wunderschönes zu bieten hat.



Fangen wir mal wieder mit Sonntag an!
Da ich mich irgendwie nicht wohl gefühlt habe und generell unmotiviert war, hatte ich beschlossen, den Sonntag mit Filmen, Serien, Büchern und Musik zu verbringen, so dass ich tatsächlich nichts Wichtiges über letzten Sonntag zu berichten habe. Das ist aber das Schöne, an so einer langen Reise: Man hat nicht den Druck jeden Tag was zu erleben und zu erkunden, da man genug Zeit hat um auch einfach mal zu entspannen.
Am Montag war wieder Arbeiten angesagt, weshalb ich die meiste Zeit meines Tages damit verbrachte.
Am Dienstag habe ich auch wieder gearbeitet. Am Abend hab ich mich dann aber das erste Mal mit anderen Au Pairs getroffen, in der Hoffnung neue Freunde zu finden. Mit einer Gruppe von sechs Mädels aus Schweden, Schottland, Deutschland und England haben wir uns den neuen Thor Film in einem kleinen, süßen Kino angesehen. Das Kino war ganz anders, als ich es aus Deutschland kenne. In einer Nebenstraße im Zentrum von Petone liegt das Kino zwischen anderen einfachen Häusern und hat die gleiche Größe. Wenn man rein kommt, ist direkt am Anfang ein kleines Café mit einer Sitzecke, in der man auf seinen Film warten kann. Es gibt zwei Kinosäle, welche anstelle von den Sitzen, welche wir kennen, kleine Sofas haben und die Leinwand ist nur halb so groß, wie die im Cinemaxx. Der Film war tatsächlich besser als erwartet und besonders mit zwei Schwedinnen habe ich mich super verstanden.
Am Mittwoch war auch wieder Arbeiten angesagt.
Am Donnerstag nicht so ganz. Ich hatte eigentlich nur Putzen auf meinem Arbeitsplan, doch da am nächsten Tag die Hochzeit von meinen Gasteltern anstand und Artemis krank war, bin ich zu Hause geblieben, für den Fall, dass die beiden mich bräuchten. Dies war nicht wirklich der Fall, aber ich habe für eine halbe Stunde mit Artemis gespielt, da er mich mit Knopfaugen darum bat.
Am Freitag war es dann endlich so weit: Die Hochzeit der (jetzt) Deerhearts. Dies bedeutete zu einem natürlich Feiern, für mich aber auch Arbeit, da ich mich um Artemis kümmern sollte.
Um 10:30 Uhr ging es dann für Michelle, Artemis und mich nach Eastbourne zur Location, wo wir noch die letzten Dekorationen vornahmen und dann zu dem Haus fuhren, welches Michelles Schwester gemietet hatte und für uns alle als Ankleidehaus diente.
Währenddessen war ich schon teilweise für Artemis zuständig und so spielte ich mit ihm und sorgte dafür, dass er einen Mittagsschlaf hielt. In der Zeit wurde Michelle geschminkt und hat sich fertig gemacht.
Auch ich hab mich so gut in Schale geworfen wie es geht – man bedenke, dass ich nur eine begrenzte Anzahl an Kleidung mitgenommen habe und dabei eher auf das Praktische geachtet habe, als auf die Schönheit.
Gegen 15 Uhr sind wir dann wieder zu der Location gefahren, welche direkt am Strand war, denn die Zeremonie fand im Sand statt.



Ich hab leider keine Bilder von der Zeremonie gemacht, da ich zu sehr damit beschäftigt war, Artemis zu beschäftigen, damit er die Zeremonie nicht unterbricht. Es war aber wirklich sehr schön und sah natürlich mit der Natur im Hintergrund auch super aus. Am Ende haben wir dann noch ein Lied auf Maori gesungen, das jeder kannte… außer mir. Es hat mich ein wenig an Purple Rain von der Melodie und den Klängen der Worte erinnert, aber es kann auch sein, dass das nicht beabsichtigt war und es hat mich sehr gefreut, das erste Mal so richtig mit der Maori Kultur in Kontakt zu kommen.
Bei der Party war dann auch wieder meine Aufgabe auf den Kleinen aufzupassen, was aber eigentlich echt gut geklappt hat.
Der Hochzeitstanz war eines der Highlights der Hochzeit, da Rob verschiedene Lieder zusammen geschnitten hatte und so erst das Ehepaar zusammen Schmuse Blues getanzt hat und dann die beiden Söhne mit auf die Tanzfläche gekommen sind und die ganze Familie verschiedene Tänze getanzt hat. Unter anderem den Roboter Tanz und einfach nur wild Rumspringen.



Als es dann langsam anfing kühler zu werden und der Sonnenuntergang begann, bin ich mit Artemis ans Meer gegangen und Rob, der das gesehen hatte, kam kurz danach zu uns und nahm mir den Kleinen mit den Worten „Ist das nicht einfach großartig. Unbezahlbar“, ab.
Und so hatte ich das erste Mal am Tag richtig Freizeit.

Ich zog meine Schuhe aus.


Ging ins Meer.


Betrachtete die Farben der Natur vor mir.


Bewunderte die Landschaft um mich herum.


Und sah zu, wie die Sonne langsam hinter den Wolken im Meer verschwand.


Da kann man sich schon mal ziemlich klein fühlen. Aber es war wunderbar. Mein erster Sonnenuntergang in Neuseeland (den ich gesehen habe). Und hoffentlich nicht der Letzte.

Als ich dann wieder hoch zum Haus ging, kam Artemis mir mit ausgebreiteten Armen entgegen – ich glaube man könnte sagen, dass wir uns angefreundet haben – und wir blieben noch ein bisschen, um zu sehen, wie die Wolken sich rosa färbten.



Danach ging es dann tatsächlich auch schon nach Hause, da man anscheinend mit Kindern nicht so lange feiern kann…

Am Samstag hatte ich eigentlich nichts geplant, weshalb es genau passend kam, dass ein anderes Au Pair aus Upper Hutt sich bei mir meldete und fragte, ab ich Lust hätte mit ihr Mittag zu essen.
Wir trafen uns dann in Lower Hutt City, um genau dies zu tun, Kaffee bzw. Tee zu trinken, zum Fluss zu gehen, uns in einen Park zu setzen und uns einfach kennenzulernen. Was ziemlich gut klappte, denn wir verabredeten uns direkt für den nächsten Tag.

Am Sonntag hatten wir uns nämlich vorgenommen, in den Zoo von Wellington zu gehen.




Natürlich hab ich vorher meine Gastfamilie gefragt, ob das ein Zoo ist, den man unterstützen kann und tiergerecht ist, sonst wäre ich nicht gegangen.

Am Anfang bekam man direkt eine Karte des Zoos und wir planten unseren Weg hauptsächlich nach den „Talk Times“, bei denen die Tiere gefüttert wurden und man ein bisschen mehr über die Art erfahren konnte.



Am Anfang haben wir direkt das größte Nagetier der Welt gesehen, welches mir unfassbar viel Freude bereitet hat.


Capibara oder auch – liebevoll von uns – riesiger Hamster genannt.

Danach sahen wir verschiedene Arten von Äffchen, wie zum Beispiel das Totenkopfäffchen und den 'Golden Lion Tamarin'.



Nachdem Mathilda dann ihren heiß ersehnten Kaffee getrunken hatte und wir ein unfassbar überteuertes Eis gegessen hatten, machten wir uns auch schon auf den Weg zu unserer ersten „Talk Time“ bei den Kiwis.
Da Kiwis Nachttiere sind und somit Licht ziemlich blöd finden, musste man sehr genau hingucken um eins zu sehen. Von den dreien, die es in dem Zoo gibt, haben wir nur Tahi gesehen.



Tahi ist ein einbeiniges Kiwi Männchen, der von einem Einwohner Wellingtons, in einer Maschine gefangen, gefunden wurde und so in den Zoo gekommen ist. Da er nur ein Bein hat, muss er sich springend fortbewegen, was unfassbar süß ist. Uns wurde versichert, dass er, abgesehen von seinem fehlenden Bein, gesund ist und nun im Zoo ein gutes Zuhause gefunden hat.
Wir haben dann noch ein bisschen mehr über Kiwis allgemein erfahren. Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass Kiwis in der Tat Flügel haben, diese aber sehr klein und selten zu sehen sind, weshalb der Vogel nicht fliegen kann.

Danach ging es dann für uns zu dem Pinguin Talk.
Im Wellington Zoo leben ausschließlich Zwergpinguine aus Wellington und Umgebung, welche irgendwelche Behinderungen haben, wodurch sie in der Wildnis vermutlich nicht überleben würden. So gibt es einen Pinguin mit nur einem Arm, da er von einem Auto angefahren wurde, zwei mit nur einem Auge, zum Beispiel durch einen Angriff von einem Hund, und zwei mit anderen Einschränkungen. Bei dem Talk hat der Wärter extra nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Menschen doch aufmerksamer durch die Gegend laufen sollen, da die meisten der Einschränkungen der Pinguine durch die Menschen entstanden sind.



Als Nächstes ging es dann zu dem Sonnenbär, dem Tiger und den Geparden



Und dann machten wir uns auf den Weg zu den Löwen, bei denen auch ein Talk mit Fütterung stattfand.



Da Löwen in der Natur nicht sehr oft fressen, weil sie sehr faule, gemütliche Tiere sind, wird jeden Tag ein anderer Löwe zu Fütterung gerufen. Wir hatten die Freude die Löwendame Zahra kennenzulernen, welche wunderschön war. Obwohl man weiß, wie groß Löwen sind, war ich dann doch ziemlich sprachlos, als sie auf uns zukam und ich ihre riesigen Pfoten und ihren riesigen Kopf gesehen habe. Ein wirklich atemberaubendes Tier.

Beim nächsten Talk haben wir die süßen Roten Pandas etwas mehr kennenlernen können.



Auch hier haben wir wieder mehr über das Leben der Art in der Wildnis erfahren und jetzt weiß ich, dass Rote Pandas wirklich sehr sehr sehr viel Bambus essen. Ungefähr vier Mal so viel wie sie groß sind.

Nachdem wir dann Giraffen gesehen haben,



sind wir in den australischen Teil des Zoos gegangen, wo ich Kängurus streicheln konnte – ja ich raste ein bisschen deswegen aus.



Außerdem haben wir auch Emus, Dingos und so einen Vogel, dessen Namen ich nicht mehr weiß, gesehen. Die Kängurus waren aber definitiv mein Highlight, da sie total flauschig und weich und cool sind.

Wir haben auch noch viele andere Tiere gesehen und hatten eine tolle Aussicht auf Wellington.



Ich muss echt sagen, dass ich positiv überrascht war, da ich normaler Weise nicht der größte Fan von Zoos bin, aber hier hatte ich das Gefühl, dass die Tiere ausreichend Platz haben, da meistens nur zwei, drei Tiere einer Art in einem Gehege waren. Natürlich ist es immer noch ein Zoo, aber viele Tiere leben auch nur dort, weil sie gerettet wurden und in der Natur nicht mehr überleben würden.

Am Abend haben wir dann den Tag mit einem Burrito am Ufer ausklingen lassen.



Abschließend kann ich nur nochmal sagen, dass mir diese Woche – bzw. das Wochenende vor allem – mal wieder gezeigt haben, was die Natur alles zu bieten hat. Ob es nun die Größe von Landschaften, Stränden und Meeren, die Farben von Sonnenuntergängen, Wetterlagen und Pflanzen oder die Freude durch Tiere und – die richtigen – Menschen sind.

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