Montag, 28. Mai 2018
Vom Sommer in den Winter in fünf Tagen
Obwohl ich die Wetterlaunen Neuseelands ja schon sehr gut kenne, war auch ich nicht auf diesen extremen Umschwung vorbereitet.

07|04 Nelson → Cape Farewell → Marahau



Die zweite Nacht in Heisi überstanden, machten wir uns am Samstag Morgen auf den Weg nach Nelson, um uns die Stadt und vor Allem den Markt anzugucken.

Die Altstadt war total schön und die Architektur hat auch Mama beeindruckt.





Auch der Markt war total cool und Mamas zweiter Versuch konnte sie auch nicht von Feijoas überzeugen.





Danach machten wir uns dann auf den Weg zum Tahuna Beach, wo wir einen schönen Spaziergang bei bestimmt 30 Grad machten.

















Nach unserem Mittagessen ging es dann weiter in die Abel Tasman National Park Gegend, wo wir in Motueka für den nächsten Tag etwas buchten, Kaffee tranken und uns informierten.

Da der Plan, wie ich ihn mir vorgestellt hatte nicht geklappt hätte, entschieden wir dann kurzerhand für den Sonnenuntergang zum Cape Farewell zu fahren, um den nördlichsten Punkt der Südinsel zu sehen. Gesagt, getan!







So fuhren wir also 2 ½ Stunden Serpentinen und Schotterstraßen, während uns alle Anderen nur entgegen kamen.
Es hat sich aber definitiv gelohnt, da auch dort der Sonnenuntergang wieder total schön war und die süßen Schafe uns sehr nett begrüßt haben.






















Im Dunkeln sind wir dann wieder zurück nach Marahau auf einen völlig überteuerten Campingplatz gefahren, nur um am nächsten Morgen früh aufzustehen um wieder schnell abzuhauen. Auf dem Weg haben wir unser erstes Possum angetroffen. Wir konnten es natürlich nicht überfahren, was uns wahrscheinlich jeder Neuseeländer übel nimmt.

08|04 Marahau → Murchison



Wie gesagt, sind wir sehr früh aufgestanden, denn wir hatten am Vortag Tickets für das Wassertaxi gebucht, welches uns in den Abel Tasman National Park beführen sollte, um unsere erste Wanderung anzutreten. Mama war motiviert genug den Sonnenaufgang noch zu fotografieren, also danke. Auch an dem Tag war das Wetter wieder grandios, sonnig und warm.



Zu erst wurden wir in das Boot, welches auf einem Anhänger von einem Traktor (oder sowas in der Art, ich hab davon keine Ahnung!) befestigt war, geführt und dann fuhren wir zum Meer, wo wir mit dem Traktor bis ins Wasser gebracht und dann ins Meer gelassen wurden. Ich glaube die Beschreibung war katastrophal, aber dafür gibt es ja Bilder.





Auf dem Wasser haben wir uns dann auf jeden Fall noch eine Robbenkolonie, den Split Appel Rock und natürlich die wunderschöne Küste angeguckt.

















Wir wurden dann auch wieder im Wasser abgesetzt, weshalb wir am Strand mit nassen Hosen ankamen. Dort stellte ich erstmal auf der Schaukel mein Topmodel Potenzial unter Beweis. Diese gestreckten Füße! Mama war auch nicht schlecht...







Danach ging dann unsere Wanderung zur nächsten Strandbucht weiter, wobei wir die ganze Zeit wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, goldene Strand Abschnitte, den Wald und seine Tierwelt hatten.
Wir haben natürlich alle Extra-Abzweigungen genommen, weshalb wir mal wieder einen grandiosen Mittagsessensplatz gefunden haben, wobei zwei Möwen ganz besonders neidisch auf unser Essen waren.







































In der Bucht haben wir dann Pause gemacht und danach sind wir weiter zur nächsten und (für uns) letzten Bucht gegangen und auch dabei haben uns die Postkarten Anblicke nicht enttäuscht.

















Mit dem Wassertaxi ging es dann wieder zurück nach Marahau, von wo wir nach Murchison runter fuhren, um der Westküste näher zu kommen und am Abend fiel dann der Regen über uns ein.





09|04 Murchison → Oparara Basin → Mokihinui



Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Oparara Basin, einem Gebiet von dem mein Reiseführer behauptet, dass die Massen dorthin schwärmen würden, wenn er anders liegen würde. Der Regenwald liegt nämlich 100 Kilometer nördlich von Westport und ist auch nur von dort aus zu erreichen, so hat man also keine andere Wahl als hin und wieder zurück zu fahren,
Es hat sich aber definitiv gelohnt, denn für uns beide ist es zu einem unserer Highlights geworden.

Wie der Name schon sagt, hat es natürlich den ganzen Tag geregnet, aber dass hat der Schönheit nichts genommen. Schon auf dem kurvigen Hinweg war Mama hin und weg. Kilometer weit fuhren wir durch den Dschungel und sahen nichts anderes als einen Baum neben dem anderen und uns wurde wieder die Artenvielfalt der Vegetation der Insel bewusst.

Der schlussendliche Weg von dem „Ort“ Karamea zum richtigen Regenwald, war nicht geeignet für Campervans, deshalb dachte ich mir, dass das doch gar kein Problem sein würde, wir hatten ja immerhin nur ein großes Auto. Recht schnell wurde uns dann bewusst warum das Warnschild dort steht, denn die 'Straße' war, durch die unzähligen Schlaglöcher und der Enge, kaum als solche zu erkennen. Mamas Nerven lagen also blank, während ich laut ihr dadurch bretterte.

Nach 40 Minuten für 14 Kilometer waren wir dann aber endlich angekommen und konnten die verschiedenen Rundwege angehen.

















Meine Favoriten dort waren:

Der Mirrortarn, dar echt unfassbar war.











Der rote Fluss, der durch die Tannine der Gesteine seine Farbe angenommen hat.









Und die beiden Kalkstein Arches.















Bevor es dunkel wurde, sind wir dann die Schotterstraße zurück gefahren, diesmal mit Dagi am Steuer und dann ging es im Regen weiter nach Mokihinui, ein Dorf mitten im Nichts, um dort zu schlafen.

In der Küche vom Campingplatz lernten wir dort eine sehr nette Frau aus Birmingham kennen, die uns einige Tipps für unserer weitere Reise gab.

10|04 Mokihinui → Greymouth



An unserem ersten richtigen Tag an der berühmt berüchtigten West Coast begrüßte uns diese mit einem super tollem Sturm, der uns auf unserem Weg in den Süden fast von der Straße fegte – und das ist wirklich nicht übertrieben! -, weshalb wir kurzerhand in dem hässlichen Westport 'Dem Tor zur Westküste' einkehrten und es uns in einem Cafe, nachdem wir drei Mal wegen des Windes den Platz wechselten, gemütlich.
Der Wind war so heftig, dass die Tür immer wieder auf wehte, wodurch wir eine Konversation mit dem wohl interessantesten Paar unserer ganzen Reise anfingen.
Die Beiden sind vor 40 Jahren aus Holland nach Neuseeland gekommen und haben uns liebend gern von ihrem Haus im Nirgendwo, ihrem wöchentlichen Trip nach Westport zum immer gleichen Cafe und jeglichen Anekdoten erzählt. Und so ist der so katastrophal scheinende Vormittag noch richtig lustig geworden.

Als sich der Himmel langsam klärte, machten wir uns dann weiter auf den Weg an der Küste entlang.




Beim Cape Foulwind und der Robbenkolonie war es zwar sehr windig und kalt, aber es war total schön und interessant.































Die West Coast ist nicht ohne Grund so beliebt, denn sie ist einfach grandios. Das entlang Fahren mit lauter Musik und guter Laune hat einfach Spaß gemacht! Gefühlt alle fünf Minuten gibt es einen Fotopunkt, obwohl man einfach alles fotografieren könnte…

















Die Punakaiki Cavern war eine sehr interessante Kalksteinhöhle, die auch ein bisschen gruselig war, da es eine Sackgasse war.







Ein weiteres Highlight des ganzen Trips waren die Pancake Rocks, die aus den Meer ragen und teilweise echt wie gestapelte Pfannkuchen aussehen. Das Wetter hatte sich bis dahin wieder eingekriegt und die Sonne überlegte sich dann nochmal richtig anzugeben, so dass auch hier der Sonnenuntergang wieder unglaublich war.



































Ziemlich cool war auch das Blowhole, aus dem, wenn die Wellen stark genug waren, Wassergischt spritzte.







Im Dunkeln machten wir uns dann auf den Weg nach Greymouth, wo unser Campingplatz buchstäblich ein Parkplatz neben einer Tankstelle war, was Mama natürlich super fand.





11|04 Greymouth → Arthur's Pass → Hokitika



Da die Nacht im Auto so eiskalt war, dass Mama kaum schlafen konnte, war unsere erste Mission am Morgen, eine Wärmflasche zu kaufen, koste sie was sie wolle. Da Greymouth aber eine der wenigen großen Städten der Südinsel ist, war das überhaupt kein Problem und so machten wir uns dann glücklich auf den Weg zum Arthur's Pass. Auch dieser ist sehr berühmt, da dort das höchste Dorf Neuseelands liegt und er beim richtigen Wetter grandios sein sollte. Da der Winter plötzlich eingebrochen war, konnten wir schon recht schnell Schnee sehen, was ziemlich cool war.







Zusätzlich haben wir auch zum ersten Mal die frechen Keas, meine neuen Lieblingsvögel, kennengelernt. Die machen einfach Spaß, wenn sie so selbstbewusst herumstolzieren und einfach genau gar keinen Senf darauf geben, dass Menschen da sind.







Wir sind dann den Bailey's Valley Track gelaufen, was einfach eine wunderschöne und idyllische Schneewanderung war.















Der Devil's Punshbowl Waterfall hat mein Wasserfall-liebendes-Herz natürlich höher schlagen lassen. Vor Allem sah das mit dem Schnee einfach noch cooler aus.













Am späten Nachmittag ging es für uns dann wieder zurück zur Küste und so kamen wir Abends am Campingplatz in Hokitika an, wo die Küche sowas von beheizt war, dass wir den ganzen Abend dort verbrachten. Es hatte so ein bisschen einen Skiurlaub Flair mit dem ganzen Schnee am Tag und dem warmen Raum am Abend, nur dass wir danach wieder in unser kaltes Auto gingen, aber wir hatten ja zum Glück unsere Wärmflasche!





Fortsetzung folgt...

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